Samstag, 13. November 2010

Baddesign heute – groß, grün & trendig!






Günstige zwei Zimmer mit einer Wohnküche plus Abstellraum sind in Ordnung. Große südwestseitige Terrasse mit Rundumblick auf der Wohnebene ist super. Vier Quadratmeter Badezimmer mit Waschmaschinenanschluss, nur einem Waschbecken und einer Dusche aus den 90ern – ist … nicht akzeptabel! Unsere Ansprüche an das Badezimmer steigen. War man früher noch dankbar, wenn es in der eigenen Wohnung einen festen Raum für die Zinkwanne gab und man nicht in öffentliche Badeanstalten pilgern musste, so erwartet man sich heutzutage mehr als bloß „fließend Wasser“ für die tägliche Körperhygiene. Das heutige Badezimmer Das Badezimmer von morgen – groß, grün und trendig! die kommenden Jahre ist Weiß, aber auch Gold und Silber – wobei Letzteres vorwiegend zur Setzung von Highlights Verwendung findet“, so Torsten Müller, der Inhaber von Müller Bad und Spa.ce Design. Aber auch die eingesetzten Materialien des Badezimmers verändern sich. Hier wird unter anderem versucht mehrere Sinne anzusprechen. „Der Trend im Duschbereich geht zu durchlässigen Materialien wie zum Beispiel in Floatglas (3form) eingelassene Äste und ähnlich natürliche Materialien. Duschböden sind versehen mit geschliffenen Kieselsteinen, Teakholz, ineinander verarbeiteten Baumstämmen, aufgerautem Glas oder Marmor, sodass ein entsprechendes Empfinden auch über die Fußsohle aufgenommen wird.“Zimmers, das auf diese Weise auch mal zum längeren Aufenthalt verführt. Doch derart fantasievolle Inszenierungen brauchen Platz.Und die Größe zählt doch! Das „Normalbad“ hat ausgesorgt und ist nicht mehr zeitgemäß. Doch nicht nur die räumliche Dimensionierung dieses Zimmers ändert sich allmählich, es werden auch neue Gestaltungs- und Möblierungsmöglichkeiten von der Branche aufgezeigt. Auf der ISH 2011 der internationalen Messe für Sanitär-, Gebäude-, Energie- und Klimatechnik sowie erneuerbare Energien wurden zehn Trends für das Badezimmer ausgemacht, die das Baddesign aktuell oder seine Zukunft bestimmen.
Einer dieser Trends nennt sich „Interior Kos ‚Kos’ machts vor! Wo genügend Platz vorhanden ist, kann auch mal ganz anders eingerichtet werden. ist immer noch vom sozialen Wohnungsbau der Nachkriegszeit geprägt, doch langsam werden die Wohnungen an die Bedürfnisse der BewohnerInnen angepasst, der Wunsch nach größeren, wohnlicheren und effizienteren Badezimmern erhört und die alten Fesseln gesprengt. Baddesign in zum Lifestyle-Thema geworden, spiegelt die äußeren Einflüsse der Gesellschaft wider und ist modischen Trends unterworfen. „Die Bad-Trendfarbe für 2010 und
auch der haptische Aspekt des Wassers wird in Kombination mit Licht immer mehr in die Planung des Badezimmers mit einbezogen. Wasserfall-Armaturen, „Regenvorhänge“ als Raumteiler oder gar durchs Badezimmer fließende Flüsse sind nur einige Beispiele der kreativen Möglichkeiten, dieses Element emotionalisiert in Szene zu setzen. Neben den inspirierenden Wasserspielen unterstützen
Teppiche, Pflanzen und bequeme Sitzmöglichkeiten den wohnlichen Charakter dieses Concepts“ und ist mit einer nachhaltigen Veränderung des Raumkonzeptes verbunden, die das Badezimmer in seiner bisherigen Struktur auflöst und unseren neuen Bedürfnissen gemäß neu zusammensetzt. „Für solche ‚Raumkonzepte’ werden die Sanitärprodukte nicht mehr bloß an der Wand wie an einer Perlenkette aufgereiht. In Zukunft wird der ganze Raum viel stärker mit einbezogen“, so der Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft Jens J. Wischmann.Denn nicht nur die Badewanne traut sich in den Raum vorzurücken – Duschen können als Raumteiler fungieren, und sogar die „Waschmuschel“ kann sich als Säule und somit Solitär von der Wand trennen. Eine derartige Möblierung braucht natürlich mehr Platz als die üblichen funktionalen Bäder meist bieten. Und dennoch haben sie ihre Berechtigung. Durch die konzeptionellen Änderungen des Raumes kann man das Bad nicht nur wohnlicher gestalten, sondern auch funktionale Bereiche wie Entleerung, Entspannung und Hygiene, die eigentlich nicht zueinander gehören, voneinander trennen. Wenn diese Trennung nicht räumlich erfolgen kann, dann kann sie bei genügend Platz zumindest mit einer Zonierung, Nischen oder Raumtrennern – die die verschiedenen Bereiche wie Inseln voneinander trennen – gelöst werden. Waschen – einmal anders! Langsam aber sicher ändern sich auf diese Weise die baulichen Gegebenheiten unseres altbewährten Badezimmers. Doch auch in das Design der Sanitärprodukte kommt frischer Wind – wenn auch die wirklich aufsehenerregenden Neuheiten erst als Designstudien auf den Universitäten existieren. Felipe Ribon zum Beispiel hat sich die Frage gestellt,wie man ein Badezimmer in eine flexible Umgebung mit hohen hygienischen Standards verwandeln kann und hat eine Serie räumlich ungebundener Waschplätze und Armaturen entwickelt, die dem asiatischen Prinzip der Trennung in der Reinigung verschiedener Körperbereiche nachkommt. Auf diese Weise entstanden drei verschiedene textile Bassins – einer für den Kopfbereich, ein weiterer für die obere Körperhälfte und ein letzter für die Reinigung des gesamten Körpers. Dabei sind die Armaturen speziell auf ihren Einsatzbereich abgestimmt, reduzieren den Wasserverbrauch und können mit einem Geschirrspüler gereinigt werden. „Die ‚Nano-Technik’-Stoffe der Wasserbecken sind nicht nur antibakteriell und wasserfest, sie können auch in der Waschmaschine gewaschen werden“, so Felipe Ribon, dem die einfache Handhabung und der nachhaltige Grundgedanke seiner Idee sehr am Herzen liegen.
Text: Sabine Dönz hier gehts zum Artikel für HansGrohe

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